Gülls bekannteste Gedichte

Das Büblein auf dem Eise (1827)

Gefroren hat es heuer
noch gar kein festes Eis.
Das Büblein steht am Weiher
und spricht zu sich ganz leis:
»Ich will es einmal wagen,
das Eis, es muß doch tragen.
Wer weiß!«

Das Büblein stapft und hacket
mit seinem Stiefelein.
Das Eis auf einmal knacket,
und krach! schon bricht’s hinein.
Das Büblein platscht und krabbelt,
als wie ein Krebs und zappelt
mit Arm und Bein.

»O helft, ich muß versinken
in lauter Eis und Schnee!
O helft, ich muß ertrinken
im tiefen, tiefen See!«
Wär‘ nicht ein Mann gekommen –
der sich

ein Herz genommen,
o weh!

Der packt es bei dem Schopfe
und zieht es dann heraus,
vom Fuße bis zum Kopfe
wie eine Wassermaus.
Das Büblein

hat getropfet,
der Vater hat’s geklopfet
zu Haus.

Das Büblein auf dem Eise über dem Schultor

 

 

 

 

Kletterbüblein

Steigt das Büblein auf den Baum,
ei, so hoch, man sieht es kaum!
Schlüpft vonAst zuÄstchen,
hüpft zum Vogelnestchen
Ui! da lacht es,
hui! Da kracht es –
plumps, da liegt es drunten.

Das Kletterbüblein über dem Schultor

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